Pöltl plant NBA für 2016

Aufgeschoben, nicht aufgehoben: Österreicher will zuvor zu Führungsspieler reifen

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Basketball - Pöltl plant NBA für 2016

"Ziel und Plan ist es, nach diesem nächsten Jahr in die NBA zu gehen", versicherte Pöltl in einer Videokonferenz mit österreichischen Journalisten. Garantie gibt es dafür aber keine, theoretisch könnte er sogar noch drei Jahre am College spielen. "Ich muss mir ansehen, wie die Saison läuft und wie die Situation in der NBA im nächsten Jahr ist. Aber es ist auf jeden Fall das Ziel."

Bis dahin will sich Pöltl noch einmal deutlich weiterentwickelt haben. Das Spielsystem der Utah Utes wird kommende Saison mehr auf den 2,13-Meter-Mann ausgerichtet sein, das hat ihm Chefcoach Larry Krystkowiak versprochen. "Ich werde öfter den Ball in der Hand haben. Das ist ein bisschen eine andere Erfahrung für mich", sagte Pöltl, in der Offense bisher nicht die erste Option.

Pöltl will zum Führungsspieler reifen

Durch die größere Verantwortung erhofft sich Pöltl Erfahrungen, die auch im Hinblick auf das Profigeschäft wichtig sein könnten - etwa im Bereich der Führungsqualitäten. "Ich kann nicht nur basketballerisch besser werden, sondern auch mental bereit werden für diese Herausforderung", erklärte der 19-Jährige.

Dazu kommt die Aufmerksamkeit, die ihm als College-Star mittlerweile zuteil wird. "Weil ich vorhabe, in der NBA zu spielen und dort das Interesse der Medien noch einmal um einiges größer ist, ist das ein sehr gutes Erlebnis für mich", meinte Pöltl. In den USA war er am Montag in der Früh etwa für kurze Zeit einer der Top 10 Trends im Kurznachrichtendienst Twitter.

In den Wochen vor seiner Entscheidung hätten ihn aber nicht nur Medien, sondern auch zahlreiche Agenten kontaktiert. Mittlerweile weiß er, damit umzugehen. "Weil ich ziemlich sicher nächstes Jahr vor genau derselben Situation stehen werde, ist es gut, dass ich das kenne", sagte Pöltl. "Ich bin besser vorbereitet, damit mich diese Situation dann nicht überrascht."

Mutter Martina als Managerin

Viele Management-Aufgaben erfüllt seine Mutter Martina. Nach einer Skype-Konferenz mit ihr und Trainer Krystkowiak hat Pöltl auch die Letztentscheidung getroffen, noch ein Jahr am College zu bleiben. In der Saisonpause will er neben Wurf- und Technikeinheiten viel Krafttraining absolvieren. Pöltl: "Physisch stärker zu werden ist etwas, woran ich arbeiten muss, um in die NBA zu kommen."

In den nächsten Wochen stehen aber erst einmal Uni-Prüfungen auf dem Programm. "Ich muss das Semester abschließen", erklärte Pöltl. Danach geht es erstmals seit dem Vorsommer in die Heimat. "Wie die Saisonpause genau aussehen wird, muss ich aber noch mit meinem Coach absprechen."

Auftritte im Nationalteam geplant

Fix eingeplant hat Pöltl im Sommer seine ersten Auftritte im österreichischen Nationalteam. Das sei auch mit Krystkowiak, einem früheren NBA-Spieler und -Trainer, auf den er große Stücke hält, bereits geklärt. Als Repräsentant Österreichs in der weiten Basketball-Welt sieht sich der Youngster dennoch noch nicht.

"Es ist sicher gut für den österreichischen Basketball, dass jetzt immer mehr Leute herauskommen und internationalen Erfolg haben", gab sich Pöltl bescheiden. "Ich hoffe, dass sich das auch langfristig gut auf den österreichischen Basketball auswirken kann, dass da noch mehr Interesse entsteht." An seiner Person auf jeden Fall.

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