Reformpläne: Welchen Wiener Bezirken das Aus drohen könnte

Michael Häupl hat eine Bezirksreform angedeutet – wen das treffen könnte

von
Bezirksreform - Reformpläne: Welchen Wiener Bezirken das Aus drohen könnte

Es war eigentlich nur eine Nebenbemerkung Michael Häupls bei einer Präsentation von Maßnahmen für eine effizientere Stadtverwaltung bis 2030. "23 Bezirke - ist das in Stein gemeißelt oder nicht?", auch das werde man diskutieren, sagte der Bürgermeister. Doch vor allem diese Bemerkung blieb hängen. Wenn es darum geht, möglicherweise den "eigenen" Bezirk zu verlieren, werden die Wiener durchaus hellhörig. Seitdem wird heftig darüber spekuliert, welche Bezirke zusammengelegt oder aufgeteilt werden könnten. Auch wenn Häupl meint, dass "es sein kann, dass das am Ende nicht umgesetzt wird". Welchen Bezirken droht nun wirklich das "Aus"?

Aufteilung außen, Zusammenlegung innen

Eine mögliche Richtung der Bezirksreform hat Häupl bereits selbst angedeutet. "Floridsdorf und Donaustadt haben zusammen mehr Einwohner als Graz", das 17 Bezirke umfasse, so der Bürgermeister. Hier könnte also aus Teilen beider Bezirke ein dritter Bezirk jenseits der Donau geschaffen werden. Da aber eine Reform mit dem Ziel "mehr Effizienz" nicht nur zusätzliche Einheiten bedeuten kann, stellt sich dann auch die Frage, wo dann gespart wird. Da fällt der Blick naturgemäß auf die vergleichsweise sehr kleinen Bezirke innerhalb des Gürtels. In der Inneren Stadt leben nur 16.000 Menschen, in der Josefstadt 25.000, in Mariahilf, Neubau und auf der Wieden je etwa 32.000. Das sind zusammengenommen immer noch weniger Einwohner als in Floridsdorf (156.000). Auch flächenmäßig liegen sie sehr viel enger beieinander. Es scheint also logisch, hier Synergien zu nutzen.

Ansatz für eine Reform der Innenbezirke könnten die Wahlkreise bei Gemeinderatswahlen sein. Hier bilden nämlich Innere Stadt, Wieden, Margareten und Mariahilf einerseits sowie Neubau, Josefstadt und Alsergrund andererseits je einen Wahlkreis, während alle anderen Bezirke ihr eigener Wahlkreis sind. Passt man die Bezirksstruktur dem an, würde die Stadt also gleich fünf Bezirke einsparen. Ganz widerstandslos würde das wohl aber nicht über die Bühne gehen. Die Bezirke innerhalb des Gürtels sind historisch gewachsen, die Identifikation der Bewohner mit "ihrem" Bezirk ist oft groß. Auch politisch wäre eine Reform wie die angesprochene vermutlich umstritten. Die Innere Stadt, seit jeher ÖVP-regiert, würde nach der Fusion mit den drei "roten" Bezirken Wieden, Margareten und Mariahilf wohl unter einen SPÖ-Bezirksvorsteher kommen.

Politischer Widerstand vorprogrammiert

Auch nach der Verschmelzung des grünen Neubau, der schwarzen Josefstadt und des roten Alsergrund (letzteres hat mehr Einwohner als die beiden anderen zusammen) könnte dort die SPÖ die Oberhand gewinnen. Die Grünen könnten also einen, die ÖVP gleich zwei Bezirke verlieren, während die SPÖ mit der Teilung roter Außenbezirke ihre "verlorenen" Bezirksvorsteher ausgleichen dürfte. Doch auch innerhalb der Wiener SPÖ wären solche Reformen heikel, gerade angesichts der tiefen Spaltung der Partei. Sie würden parteiintern eine Schwächung der Innen- und Stärkung der Außenbezirke bedeuten. Beide Lager stehen sich in den Fragen der Flüchtlings- und Sicherheitspolitik derzeit unversöhnlich gegenüber. Wie genau Michael Häupl (oder sein/e Nachfolger/in) eine Bezirksreform also angehen wird, wird spannend.

Kommentare

Wieso droht in Wien nur manchen Bezirken das aus der Roten? Warum glaubt niemand, dass der ganzen Partei vom "Veltliner" das AUS in ganz Wien droht?

zu so einer gesichtsfarbe sollte man keine rote krawatte anziehen. das pavianhintern-effekt wird dadurch nur verstärkt. was für blutdruck hat der arme eigentlich?!

Die Bezirke und deren Posten wurden ja von den Roten geschaffen. Jetzt, wo die Posten von anderen Parteien besetzt werden ist es natürlich nicht mehr schön wen andere Parteien Nutznieser sind. Den Wienern stehen die größten Probleme der Wirtschaft noch bevor. Die Grünen sind die neuen Geldschleuderer die keine Ahnung davon haben wo es herkommt.

Rigi999 melden

Egal, es herrschen überall unzählige Ausländer und Flüchtlinge,sodass man nirgends mehr sicher ist!!!! Ohne Waffe geht nichts mehr!!!!

strizzi1949
strizzi1949 melden

Würde mich interessieren, was Sie rauchen?

Testor melden

Armer Rigi, ja auch ohne höheren Beistand, den selbst der eingebildete Hofer schon braucht, geht nichts mehr, da Waffen allein, wie z.B. eine Glock , schon zu wenig sind. "So wahr mir Gott helfe" muss ins FPÖ-Parteiprogramm.

Henry Knuddi
Henry Knuddi melden

und wenn hofer die wahl verliert klagt bumsti den gott ....

giuseppeverdi melden

Ja, ja Herr Hummer, wir kennen Ihre Wortspenden zu Genüge

Superguppy melden

wie wärs mal mit einem Konzept, das vorstellen und den Wählern "verkaufen", danach eine Abstimmung (geht ja in der Schweiz recht oft, nur ist das neu für die Roten) der Wiener, ob die das überhaupt wollen, danach umsetzen. Merks! "das Recht geht vom Volk (also dem Wähler) aus. Danach müssen die Politiker und Verwalter handeln. Wir sind nicht die Besessenen und sie die Besitzer.

strizzi1949
strizzi1949 melden

Hier gehts nicht um das Volk!!! Hier gehts um Vernunft - weniger Beamte in der Verwaltung! Hier gehört beinhart durchgeführt! Aber dazu bräuchte man Eier in der Hose und das haben die alle nicht!

Henry Knuddi
Henry Knuddi melden

die eier : das haben sie schon - sind halt faule

ja. schön immer mit nebensächlichkeiten agieren. weil sonst gibts ja keine probleme. selbst wenn man ALLE bezirke zusammenlegt, kann man die kosten der "flüchtlinge" nicht reinbringen. das scheint mir dahinterzustecken

Oliver-Berg
Oliver-Berg melden

Vier Bezirke würden reichen:

1. Innenstadt alles innerhalb des Gürtels (1. - 9.)
2. Nord (16., 17., 18. und 19.)
3. Westen (13., 14 und 15.)
4. Transdanubien (20.-22.)
5. Süd (23.)

Ob das den Bezirksvorstehern und den vielen Sesselklebern reichen wird? Wohl kaum? Sonst wäre es ja nicht das rote Wien.

strizzi1949
strizzi1949 melden

Mir gehen die Bezirke 10, 11 und 12 ab! In der Schule gefehlt? Und - Transdanubien ist Quatsch - viel zu groß! Das bräuchte eine Mörderverwaltung! Damit wäre nix gespart!

strizzi1949
strizzi1949 melden

Ja, und der 2. Bezirk ist NICHT innerhalb des Gürtels! Und der 20. Bezirk ist NICHT überhalb der Donau! Sie haben wirklich keine Ahnung von Wien!

Henry Knuddi
Henry Knuddi melden

viel besser wäre alle bezirke zusammenlegen und die bittsteller bekommen eine nummer, die im radio verlautbart wird, wann und um wieviel uhr

alles in einem einheitsamt mit extra langen gang und weiten weg zu fuss bis zum amt

und wegen dem langen fussweg erscheien die beamten nur 1x wöchentlich

na das wär eine einsparung :)

giuseppeverdi melden

Haben wir wieder einen über den Durst getrunken Herr Josef Hummer?

Oliver-Berg

Die Innenstadtbezirke in Wien sind in Relation zu Ihrer Zahl an Wählerstimmen im Gemeinderat deutlich überrepräsentiert.

Aber besser wäre es natürlich würde die Gemeinde Wien mal zuerst bei ihrem Wasserkopf und den ineffizienten Strukturen in deren Unternehmen einsparen. Magistratsbedienstete nicht mit 55 sondern mit 65 in Pension schicken und den Gemeinderat reduzieren

Seite 1 von 1