Facebook, Twitter und Co.
schüren Neid und Einsamkeit

Studie: Soziale Medien lösen bei den Nutzern häufig Niedergeschlagenheit aus

Eine neue Studie der Wohltätigkeitsorganisation Scope stellt Facebook, Twitter und Co ein übles Zeugnis aus: Soziale Medien machen zwei Drittel der User eifersüchtig auf die Erfolge anderer. Viele fühlen sich hässlich oder unattraktiv nach dem Besuch einer Social-Media-Site. "Social Media ist, wie unter anderem auch das Fernsehen, ein Kanal für Selbstdarstellungen und stellt somit einen Herd für Eifersüchtelein dar", meint Social-Media-Experte Günter Jaritz. Zudem denken viele User, zu viel Zeit im Social Web zu verbringen. Sie sind aber nicht in der Lage, ihre Online-Präsenz einzustellen.

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Netzwerke - Facebook, Twitter und Co.
schüren Neid und Einsamkeit

Viele User nutzen soziale Medien, um mit Freunden in Kontakt zu bleiben und sich zu amüsieren. Sie fühlen sich durch diese Netzwerke stärker und besser verbunden. Dennoch ist jeder Dritte einsam, wenn er erkennt, wie gut vernetzt manch andere Nutzer sind. "Die Gefahr von Social Media ist die soziale Vereinsamung - trotz eines großen Bekanntenkreises. Kontakte über ein digitales Netzwerk können reale Kontakte niemals ersetzen", erklärt Jaritz.

Die Umfrage zeigt auch, dass persönliche Postings über Gefühle und Emotionen von mitteilungsbedürftigen Usern fast jeden Zweiten nerven.
Bei der Befragung von 1.500 Nutzern fand Scope heraus, dass vor allem viele junge User zugeben, von Social Networks abhängig zu sein. "Social Media ist eine gute Möglichkeit, mit Freunden in Kontakt zu bleiben. Wenn die Dinge aber aus dem Ruder laufen und wir beginnen, uns mit anderen zu vergleichen und von dem Medium abhängig werden, ist es an der Zeit eine Pause einzulegen", meint Debbie Bines von Scope. "Es lässt sich bereits eine leichte Veränderung im Nutzverhalten erkennen. Man verringert die Social-Media-Konversationen und greift vermehrt auf reale Kontakte zurück", fügt Jaritz hinzu.

User entrümpeln Freundeskreis

Scope stellte die Teilnehmer im Rahmen einer Spenden-Aktion vor die Herausforderung, 48 Stunden lang auf Smartphones zu verzichten. Diese Aktion war Teil einer Kampagne, um Menschen mit Behinderung besseren Zugang zu solchen Technologien zu verschaffen. "Das Kontaktverhalten in Social Media wird sich wieder relativieren und den Gegebenheiten anpassen. Einige Nutzer beginnen schon ihren digitalen Freundeskreis zu entrümpeln und reduzieren das soziale Medium auf ein Hilfsmittel zur Kontaktpflege", meint Jaritz.

Kommentare

Der riesengroße Vorteil: Man darf selbst lernen mit seinen / ihren negativen Gefühlen besser umzugehen. Oder sein / ihr soziale erweitertes Netz besser zu bedienen. Oder eben Pause zu machen, Rückkehren werden alle. Das soziale Netz schult wie im "echten Leben" die Menschen und sortiert die aus, die damit nicht umgehen können. Ein Lernprozess sondergleichen für alle, weltweit.

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