Homöopathie sinnlos?

Australische Forscher finden keinerlei Beweis für die Wirkung von Globuli & Co.

Hilft's nicht, schadet's nicht, so die Devise, mit der sich viele dem Thema Homöopathie annähern. Und wer auf homöopathische Produkte trotz Skepsis hinsichtlich ihrer Wirkung setzt, baut zumindest auf den Placebo-Effekt. Dagegen sehen sich all jene, die bis dato an die heilende Kraft von Homöopathie geglaubt haben, mit den ernüchternden Ergebnis einer australischen Sammelstudie konfrontiert. Diese besagt, dass es keinerlei Beweis dafür gibt, dass diese Methode wirklich etwas bringt. Und noch mehr: Falsch angewendet kann Homöopathie sogar lebensgefährlich sein.

von Globuli neben einer Lavendelblüte © Bild: iStockphoto.com

Eine Gutachtergruppe des australischen Rats für nationale Gesundheit und medizinische Forschung, kurz NHMRC, hat laut "motherboard.vice.com" 57 Metastudien zu 68 Krankheitsbildern, die insgesamt 176 Studien umfassen, unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Es gibt keinerlei Beweis für die Wirkung homöopathischer Behandlungsmöglichkeiten. Im Blog des des British Medical Journey spricht Studienleiter Paul Glasziou von einer "therapeutischen Sackgasse". Ihm zufolge ging von den qualitativ hochwertigen Studien "kein klares Signal für die Wirksamkeit von Homöopathie" aus.

Darum kann Homöopathie gefährlich sein

Und als wäre das nicht genug, schießt Glasziou auch gleich noch eine Warnung hinterher: "Wer die Homöopathie gegenüber nachweisbar wirksamen konventionellen Behandlungen vorzieht, bringt sich in Gefahr." Seine Kritik richtet sich in erster Linie gegen jene Organisationen, die die alternativmedizinische Methode sogar bei schweren Erkrankungen wie Malaria oder bei einer Infektion mit dem HI-Virus empfehlen würden. Homöopathie eigne sich nicht zur Behandlung von chronischen, ernsten oder potentiell ernsten Krankheiten.

Studie von Laien fehlinterpretiert

Indes warnen Vertreter der homöopathischen Richtung davor, dass das Studienergebnis von Laien leicht missverstanden werden könnte. In einer Reaktion auf die australische Untersuchung stellt das britische Homeopathiy Research Institute auf seiner Homepage klar, dass diese lediglich besagt, dass es nicht genügend Belege für die Wirkung von Homöopathie gebe. Nicht aber, dass nun der Beweis erbracht worden wäre, dass Homöopathie nicht wirke.

Befürworter kritisieren australische Studie

Demgegenüber gebe es dem britischen Institut zufolge sehr wohl zuverlässige Studien, die die Wirkung homöopathischer Anwendungen belegen. In einem separaten Statement erklären die Forscher, welche das wären und warum sie nicht miteinbezogen worden sind. Schließlich merkt der Verfasser des Statements auch an, dass bereits vor Beginn der australischen Untersuchung auf "grundlegende Fehler, die zu einem ungenauen Ergebnis führen" würden sowie auf die Notwendigkeit, Fehlinterpretationen vorzubeugen, hingewiesen wurde.

Was bedeutet das für uns?

Welchen Effekt hat also die Behandlung mit homöopathischen Produkten? Die Wissenschafter sind sich nach wie vor nicht einig. Und wir? Uns bleibt - solange es sich nicht um schwerwiegende Erkrankungen handelt - wohl nichts anderes übrig, als weiterhin nach der Devise "hilft's nichts, schadet's nicht" zu agieren.

Kommentare

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Als vernunftbegabter Mensch weiß man, dass man Krebs oder andere schwere Erkrankungen nicht mit der Homöopathie angeht. Dass sie wirkungslos ist, lässt sich aber auch durch nichts beweisen. Denn: Warum hilft sie Kleinkindern und Tieren? Das konnte mir bisher niemand intelligent beantworten. Was an diesen regelmäßig auftauchenden Diskussion dieses Mal aber wirklich gefährlich ist, ->

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ist etwas ganz anderes. Es soll eine neue EU Verordnung kommen, die die Zulassung für Tierarzneimittel regeln soll. Ein massiver Angriff auf alternative Behandlungsformen bei Tieren. Damit sollen die Antibiotika Resistenzen bekämpft werden. Was für ein Hohn! Leider ist die Möglichkeit zur Unterschrift beim deutschen Bundestag am 24.2 abgelaufen. Was wird folgen? ->

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Richtig. Der Versuch, die Naturheilkunde für Menschen zu verbieten. Wieder mal.
Die Pharma Lobby rülpst mal wieder. Wir müssen achtsam sein und rechtzeitig dagegen protestieren.

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Krebs ist nicht Krebs und ein Mensch ist nicht wie der andere. Es gibt verschiedene Ursachen für ein und dieselbe Art eines Karzinoms. Und es gibt verschiedene Stufen einer Erkrankung.
Man kann durch Homöpathie Leiden, Folgeschäden lindern+andere Therapien unterstützen, das Immunsystem beeinflußen.


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Fortgeschrittene Krebseerkrankungen bei "Seelenschwäche" und /oder Metastasen in inneren Organen werden mit Homöopathie zu 99,9% nicht mehr heilbar sein. Doch es gab solche Fälle, die allerdings nicht zweifelsfrei oder nicht nur dieser Methode zuschreibbar sind.
Doch es sterben wesentlich mehr Menschen trotz sogen. konvent. Behandlung an Krebs als solche, die mittels Ho. kobehandelt werden.


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Zuerst die gute Nachricht: Die Petition hat am letzten Tag die erforderlichen Unterschriften noch bekommen! :-))
Nachfolgend die gute Nachricht: Ich hatte bei meinem Krebs noch operieren lassen. Niemand ist aufgefallen, dass der Tumor zwischen Diagnose und OP um 5 mm kleiner wurde. Ich war und bin aber mit der Naturheilkunde unterwegs. Erfolgreich!

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Gestatten Sie meinen Einwand: Naturheilkunde und Homöpathie sind verschiedene Dinge.
Eines ist nicht besser oder schlechter als das andere. Auch die sogenannte klassische Medizin hat ihre Berechtigung daneben oder mit den anderen Methoden. Leider sind die meisten Mediziner überfordert oder einseitig geschult.



Homöopathie ist nicht sinnlos. Industrie+dumme Ärzte wollen eine Konkurrenz los werden. Selbst die kath. Kirche gibt sich dafür her diese Präparate Teufelswerk zu nennen. Und auch Journalisten. Egal wie oft man Lügen+halbwissenschaftliche Stellungnahmen dazu verbreitet, Wirkungen sind bei ALLEN Lebewesen evident.
Homöopathie ist nicht gefährlich, dieser Bericht in News ist es.




Man muss an Homöopathie nicht glauben. Man muss auch nicht an Penicillin oder an Salbeitee glauben. Im richtigen Moment das richtige Mittel kann helfen.
Man soll aber auch nicht an jene glauben, die Studien machen und dafür bezahlt werden. Wer behauptet alle Krankheiten mit Ho. heilen zu können ist kein Homöopath.


ach lasst doch die, die NICHT daran "glauben". wenigstens bleiben die übrig, die wissen wo s langgeht. und nicht der pharma mafia aufliegen :D

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