Weihnachten im Iran

Perser feiern auch, aber anders: Warum Santa Familien teuer zu stehen kommt

von Weihnachten im Iran © Bild: Getty/AFP

"Das hat zwar nichts mit uns Muslimen zu tun, aber da die Kinder sich über die Zeremonie so freuen, feiern wir das halt auch", sagt Pari, eine Hausfrau aus Teheran und Mutter von zwei Töchtern. Den Weihnachtsbaum besorgt sich die Familie aus einem Armenierviertel der Hauptstadt. "Die Geschenke der Kinder kommen am Vorabend unter den Baum", sagt Parsi. "Am Weihnachtstag wird dann festlich gegessen: Gans, allerdings mit Reis."

Neben einigen muslimischen Familien feiern hauptsächlich persische Christen Weihnachten. Laut jüngsten Statistiken leben etwa 110.000 Christen im Iran, die meisten von ihnen sind Armenier und orthodoxe Georgier. Es waren einst über 250.000, aber die meisten sind in der Zwischenzeit aufgewandert, wie Millionen persische Muslime auch.

Weihnachtsmann kommt nach Silvester

"Wir Armenier feiern Weihnachten nicht im Dezember, sondern am 6. Jänner", sagt Marina, eine 42-jährige armenische Angestellte aus Teheran. Die ältere Generation gehe an dem Tag in die Kirche, bei den Jüngeren sei Weihnachten mehr eine Art Silvesterparty in familiärem Rahmen.

Besinnliche Popmusik

"Es ist so, dass wir aus Respekt meistens zum ältesten Teil der Verwandtschaft gehen, also Opa oder Oma, und da wird einerseits festlich gegessen, aber auch getanzt", erklärt Marina. Die meisten Armenier hätten es aber nicht so mit klassischer Weihnachtsmusik, da werde lieber Popmusik gespielt.

Fisch statt Gans

Auch im Haus von Rita freut man sich schon seit Monaten auf Weihnachten. "Wir sind da eher modern-klassisch - wir haben auch persische Elemente mit dabei", sagt die Architektin und Mutter von drei Kindern. Zum Beispiel werde nicht unbedingt Gans gegessen, sondern auch Fisch mit Reis, das traditionelle Essen der persischen Muslime am Vorabend ihres Neujahrs.

Kostspielige Weihnachtsmänner

"Gebacken wird auch nicht mehr, das machen unsere armenischen Bäcker viel besser", sagt die 49-Jährige. Den Santa Claus gibt es ebenfalls. "Wir werden zwar vom Westen als Achse des Bösen bezeichnet, aber unsere Weihnachtsmänner sind ganz lieb", scherzt Ehemann Edmond. Der Weihnachtsmann für die Kinder werde entweder von den armenischen Gemeinschaften geschickt oder privat bestellt, erklärt Rita. "Die sind zwar ziemlich teuer, aber wenn man die Freude der Kinder sieht, ist es das wert."

Kommentare

shiiten sind nicht gegen Christen.

hallo - 6./7. jaenner - weihnachten nach julianischem kalender.

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