"Gepanschte" Fische

Erhöhter Wassergehalt bei Meeresprodukten in Supermärkten festgestellt

von Gepanschter Fisch im Supermarkt © Bild: Thinkstock

23 Fische wurden "stichpunktartig" eingekauft und auf Fremdwasser und Zusatzstoffe untersucht. Zwölf davon waren auffällig und wurden ins Labor geschickt - bei fünf wurde ein künstlich erhöhter Wassergehalt festgestellt. Fast jede vierte Stichprobe von Scholle, Pangasius und Garnelen war also mit Fremdwasser aufgeschwemmt.

"Es ist nicht verboten, einem Produkt Wasser zuzusetzen", so Elke Müller-Hohe von der Gesellschaft Deutscher Chemiker, die zugleich im Landesuntersuchungsamt in Freiburg tätig ist. "Aber man muss es kenntlich machen, so dass der Verbraucher diese Produkte klar von unbehandelten unterscheiden kann." Bei den gepanschten Produkten aus der "Markt"-Stichprobe hatte jedoch lediglich ein Hersteller den Einsatz von Zusatzstoffen wie Zitronensäure, die Wasser binden, deklariert.

Zusatzstoffe zugesetzt

Jörg Oehlenschläger, ehemaliger wissenschaftlicher Direktor der deutschen Bundesforschungsanstalt für Fischerei, sagte: "Vor allem bei Garnelen werden bewusst Zusatzstoffe zugesetzt, um Wasser zu binden, weil das eben eine sehr hochpreisige Ware ist."

Laut Birgit Beck vom Verein für Konsumenteninformation (VKI) macht eine Wasserschutzglasur über dünnem Filet wie Scholle durchaus Sinn. Diese soll das Fischfleisch vor Abrieb, Austrocknung und Gefrierbrand schützen. "Aber es ist die Frage, ob das zehn oder 20 Prozent des Gewichts ausmacht." Das Abtropfgewicht müsse unbedingt richtig angegeben werden.

Täuschung der Konsumenten

Die nicht deklarierte Zugabe von Substanzen, um Wasser zu binden und die Konsumenten zu täuschen, sei eine ganz andere Sache, entspräche nicht dem Lebensmittelgesetz und sei strafbar. Allerdings wären die Bußen dafür nicht wirklich hoch.

Während man beim VKI vor einigen Jahren noch gewässerten Schinken in Österreich entdeckt hatte, habe man zuletzt nichts Derartiges gefunden. In Deutschland wäre man, vor allem in für die Gastronomie bestimmten Schinken, auch mit Zusatzstoffen wie Phosphat, fündig geworden.

Kommentare

meisterproper
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EU auflassen,diese Kriminalität wurde durch die EU immer ärger.
Grenzen dicht und das Problem wäre wieder behoben.

brauser49
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Ich glaube eher daran dass gerade die EU langfristig in der Lage sein wird (und muss) Betruegereien, Mauschelein und Pansch abzustellen (wenn auch dazu die Strafen wesentlich erhoeht werden muessen). Auch bei dichten Grenzen wollen wir Dorsch und Garnelen oder Shrimps essen. Und auch vor der EU hatten wir einen ausgewachsenen Glycol-Skandal. Ob nicht mehr diese Geiz-ist-geil Mentalität schuld ist die uns zum billigsten Diskonter gehen lässt !

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