Spieler von Maccabi Haifa bei Test
in Bischofshofen attackiert

Kurz vor Schluss stürmten pro-palästinensische Demonstranten den Platz

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Nahost-Konflikt - Spieler von Maccabi Haifa bei Test
in Bischofshofen attackiert

Laut Polizei waren rund 20 großteils türkischstämmige Österreicher - es habe sich um im Land Salzburg ansässige Personen gehandelt - mit palästinensischen und türkischen Fahnen auf das Spielfeld gelaufen und hatten Parolen mit Bezug auf den Gazakonflikt geschrien. "Es war ein Tumult am Spielfeld. Vorrangig sind israelische Spieler attackiert worden", sagte Polizei-Sprecher Ortwin Lamprecht am Donnerstag zur APA. Zuerst hätten nur wenige Zuseher das Spiel verfolgt, weil es geregnet habe. "Dann haben die Polizeibeamten, die vor Ort waren, erkannt, dass sich eine Gruppierung unter die Zuschauer gemischt hat. Es wurde Verstärkung angefordert. Der Tumult konnte rasch beendet werden."

Christian Winkler, Obmannstellvertreter vom SK Bischofshofen, schilderte, dass Zuseher kurz vor Spielende kleinere Plakate mit der Aufschrift "Fuck Israel" ausgepackt und dann den Platz gestürmt hätten. Die Spieler von Lille hätten sogleich das Feld verlassen, doch nahezu die komplette Mannschaft des israelischen Vereins sei da geblieben und habe sich auf die Konfrontation eingelassen, einige israelische Spieler hätten sehr aggressiv reagiert. "Für mich war die Situation schon sehr bedrohlich. Es handelte sich aber Gott sei Dank um eine kleine Gruppe, die auf das Fußballfeld gelaufen war. Ein anderer Teil der Gruppe stand auf der Straße und war durch ein Gitter getrennt. Die Polizei war auch schnell vor Ort. Wir haben alles hermetisch abgeriegelt, damit da nichts mehr passieren kann", sagte Winkler am Donnerstag zur APA.

Angaben des Clubs Haifa zufolge wurden die Spieler Idan Vered und Dekel Keinan tätlich angegriffen. Nach dem Abbruch wurden offenbar auch Gegenstände auf das Team geworfen. Haifa hat auch mehrere muslimische Spieler in seinem Kader. Ersten polizeilichen Erhebungen zufolge wurde niemand verletzt. "Es kann natürlich sein, dass jemand nachträglich ins Krankenhaus gekommen ist. Davon erfährt die Polizei erst dann, wenn das Krankenhaus eine Verletzungsanzeige aufgegeben hat", erläuterte Polizei-Sprecher Lamprecht.

Verfassungsschutz ermittelt

Das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) wurde eingeschaltet. Ermittelt wird, ob es auch strafrechtliche Konsequenzen für die Aggressoren gibt. "Sicher ist, dass ein verwaltungsrechtlicher Tatbestand vorliegt", sagte Lamprecht. "Eine Ordnungsstörung ist das auf jeden Fall. Es wird in alle Richtungen ermittelt, auch in Bezug auf gerichtliche Tatbestände." Die Identität der Personen sei der Polizei bekannt, erklärte der Polizei-Sprecher. An dem Einsatz hatten sich neben Streifenbeamten aus dem Bezirk St. Johann im Pongau auch noch Beamte des Landeskriminalamtes sowie Schengenfahnder, Diensthundestreifen und letztendlich auch das Einsatzkommando Cobra beteiligt.

Für den Obmannstellvertreter des SK Bischofshofen war es der erste negative Platzsturm bei einem Fußballspiel in Bischofshofen. "Bei uns im Verein funktioniert Integration. In den Fanblöcken offenbar nicht. Wir haben auch viele türkische Spieler dabei. Die haben auch mitgeholfen, dass die Situation nicht noch mehr eskaliert." Im Vorfeld habe man nicht erkennen können, dass Tumulte drohten. "Über das Internet geht das aber schnell. Das gestrige Spiel war ja sehr kurzfristig angesetzt und vorverlegt worden."

Trotz der Auseinandersetzungen möchte Winkler in Zukunft nicht auf internationale Freundschaftsspiele verzichten. "Sonst hätten die Randalierer alles zerstört und viel erreicht. Ich sehe den gestrigen Tumult als eine Ausnahme. Wir werden das aber noch im Vorstand besprechen." Es gehe beim Fußball um den Sport und nicht um Politik und Rassenhass. "Bei uns im Verein wird Integration großgeschrieben. Wir haben acht Nationalitäten, darunter auch aus Syrien, Albanien und Nigeria. Ein Großteil der Spieler ist schon hier geboren. Aber es gibt leider auch die Schattenseiten. Dann passieren solche Dinge, ich verstehe das nicht."

Politik verurteilt Vorfall

Politiker aus Österreich und Organisationen haben mit Empörung reagiert. Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ), Innenministerin Johann Mikl-Leitner und Außenminister Sebastian Kurz (beide ÖVP) verurteilten die Vorfälle "aufs Schärfste". FPÖ-Parteichef Heinz-Christian Strache forderte eine genaue Untersuchung.

"Gäste, die sich in Österreich aufhalten, haben das Recht, das in Sicherheit zu tun - unabhängig von ihrer Herkunft und ihrer religiösen Zugehörigkeit", erklärte der Bundeskanzler. "Übergriffe auf Sportler, die ihre Saisonvorbereitung in Österreich absolvieren, sind absolut nicht zu tolerieren. Österreich steht für ein friedliches Miteinander aller Religionen. Das soll auch in Zukunft so sein."

IKG kritisiert Polizei

Nach den Übergriffen auf israelische Fußballspieler während eines Matches zwischen Maccabi Haifa gegen OSC Lille hat der Präsident der Israeltischen Kultusgemeinde (IKG) Kritik am Polizeieinsatz geübt. Es sei "vollkommen unverständlich", warum die "Angreifer" nicht festgenommen wurden, sagte Deutsch der Tageszeitung "Standard" (Onlineausgabe).

Die muslimische Glaubensgemeinschaft sowie Vereine rief der IKG-Präsident auf, "auf ihre Mitglieder einzuwirken". Deutsch ortete zugleich einen "neuen Antisemitismus, der von der muslimischen Seite kommt". Aufgrund der Situation zwischen Israel und der Hamas werde dieser nun verstärkt sichtbar.

Kommentare

Morgen wird es in Wien eine Kundgebung gegen den antiisraelischen Aufmarsch von Anhängern des iranischen Regimes geben: http://gegendenalqudstagwien.wordpress.com/

Fischer,Faymann, und Konsorten kommen a bisserl in die Zwickmühle.Einerseits gibt´s in ihrer Partei sehr viele Israel-Symphatisanten andererseits brauchen sie die türkischstämmigen Wählerstimmen um weiterhin an der Macht zu bleiben.In welchen A.... soll man jetzt nur kriechen ??

Israel pocht auf das Recht auf Selbstverdeitigung,es gibt aber auch sowas wie überzogene Notwehr. Die Provokationen der Israelis hier darzulegen würden die Möglichkeiten dieses Forums sprengen.

Einfach unglaublich was im Staate Österreich alles möglich ist!
Türken marschieren mit ihren Fahnen und schimpfen auf Israel, Erdogan hält eine Wahlkampfveranstaltung ab und nun dieser Skandal bei einer Sportveranstaltung. - Und die Innenministerin ist auf Tauchstation!

Isreal verteidigt sich gegen einen pernamenten Raketenbeschuß der Hamas. Die Hamas vesstecken ihre Raketen bewußt hinter Zivilisten.

Ich habe schon einige "Raketenbschußleugner" gefunden. Denen schreibe ich "Vorsicht, aus einem Raketenbeschußleugner wird schnell ein Holocaustleugner"

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