Die im Journal of Cyberpsychology, Behavior, and Social Networking vorgestellte Untersuchung belegt, dass exzessiver Gebrauch von sozialen Netzwerken zu emotionalem und tatsächlich physischem Fremdgehen führen kann. Bei Paaren, die oft auf Facebook und ähnlichen Seiten unterwegs sind, steigt damit außerdem die Gefahr von Eifersucht, weil eher der Versuchung nachgegeben wird, die Aktivitäten des Partners zu überwachen.
"Eifersucht und Facebook sind mittlerweile zwei Leidensgenosse, die einander negativ ergänzen", kommentiert Dominik Borde, Paartherapeut und Beziehungscoach für Singles und Paare die Erhebung. Er sieht das Problem jedoch nicht direkt im sozialen Netzwerk verhaftet: "Wenn du eifersüchtig bist, ist Facebook ein geeignetes Mittel, die Eifersucht weiter zu schüren. Das Problem ist dann aber die Eifersucht - und nicht Facebook."
Experten: Konsum in Beziehung drosseln
Die Studienteilnehmer im Alter zwischen 18 und 82 Jahren zeigten mit ihrem Verhalten außerdem, dass man vor den vermeintlichen Gefahren, die Facebook und Co für eine Beziehung darstellt, in keinem Alter gefeit ist. Die Untersuchungsergebnisse können allerdings nur für Beziehungen ausgelegt werden, die bisher drei Jahre oder kürzer andauern.
Aufgrund dieses Umstandes raten die Studienautoren Paaren, deren Beziehung noch nicht sehr viel Zeit zur Reife hatte, zu einer Reduzierung ihrer Facebook-Zeit, um das Konfliktpotenzial zu senken. Borde gibt aber allen, die vom Misstrauen befallen sind, Hoffnung: "Eifersucht kann in positive Energie umgewandelt werden, dazu muss aber auch etwas getan werden."