Woher kommt der Muttertag eigentlich?

Der Ursprung des Muttertags reicht bis ins 17. Jahrhundert zurück, als in England der "Mothering Day" gefeiert wurde. Seit 1914 wird er in den USA am zweiten Sonntag im Mai begangen. In Österreich etablierte Marianne Hainisch den Muttertag 1924. Wie der Tag weltweit gefeiert wird und welche Geschenke weniger beliebt sind.

von Muttertag © Bild: Elke Mayr

Inhaltsverzeichnis

Wo hat der Muttertag seinen Ursprung?

Am Muttertag wird die Rolle der Mütter in unserer Gesellschaft geehrt. Der Ehrentag wird heute weltweit gefeiert. Seine Ursprünge reichen dabei weit zurück: In England ist erstmals 1644 der sogenannte "Mothering Day" aufgekommen. An diesem Tag haben sich alle Kinder und Enkelkinder bei den Eltern versammelt und gefeiert. Während sich dieser Brauch bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts in England bereits etabliert hatte, wurde der Muttertag erst im Zuge der amerikanischen Frauenbewegung weltweit bekannt.

Die Amerikanerin Anna Jarvis führte 1907 den Muttertag ein, um ihre verstorbene Mutter zu ehren und auf die Rolle der Mütter in der Gesellschaft aufmerksam zu machen. Sie organisierte eine Gedenkveranstaltung für ihre Mutter und setzte sich dafür ein, dass der Muttertag als offizieller Feiertag anerkannt wird. 1914 erklärte US-Präsident Woodrow Wilson den zweiten Sonntag im Mai zum landesweiten Muttertag.

Von da an erfuhr der Muttertag auch international eine rasche Verbreitung: 1917 wurde er offiziell in der Schweiz eingeführt, 1918 in Finnland und Norwegen, 1919 in Schweden, ab 1923 in Deutschland und 1924 in Österreich.

Wann feiern wir den Muttertag 2024?

Generell wird der Muttertag in Österreich immer am zweiten Sonntag im Mai gefeiert. Im Jahr 2024 fällt der Muttertag auf den 12. Mai.

Wer hat den Muttertag in Österreich eingeführt?

In Österreich wurde der Muttertag 1924 auf Initiative von Marianne Hainisch eingeführt. Marianne Hainisch, die Mutter des damaligen Bundespräsidenten Michael Hainisch, war eine bekannte Frauenrechtlerin und setzte sich zusammen mit der Pfadfinderbewegung für die Einführung des Muttertags in Österreich ein.

1933 wurde der Muttertag von den Nationalsozialisten zum Feiertag erklärt und während der Nazi-Diktatur für eigene Blut- und Boden-Propaganda missbraucht.

Heute ist der Muttertag eine Gelegenheit, den Müttern Anerkennung und Dankbarkeit für ihre unermüdliche Arbeit und Liebe zu zeigen. Die Feierlichkeiten und Bräuche können von Familie zu Familie variieren, aber einige gemeinsame Traditionen sind weit verbreitet. Außerdem freut sich der Handel über den Ehrentag. Beliebt sind vor allem Süßigkeiten und Blumen, die größten Umsätze heimsen traditionell die Floristen ein.

Wie feiert Österreich und die Welt den Muttertag?

In Österreich beginnt der Muttertag oft mit einem Frühstück ans Bett, das von den Kindern und Ehepartner:innen liebevoll vorbereitet wird. Dies ist eine der häufigsten Arten, wie Familien diesen Tag starten, um den Müttern ihre Wertschätzung zu zeigen. Viele Familien nutzen auch die Gelegenheit, um gemeinsam auszugehen oder ein festliches Essen zu genießen. Es ist üblich, dass Mütter mit Blumen, insbesondere mit Rosen und Tulpen, beschenkt werden. Diese Blumen symbolisieren Bewunderung und Liebe und sind ein zentraler Bestandteil der Feierlichkeiten.

Neben Blumen sind handgeschriebene Karten und kleine handgemachte Geschenke oder Kunstwerke von Kindern beliebte Präsente. In Schulen und Kindergärten wird oft das Basteln von Geschenken und Karten gefördert, die Kinder dann stolz zu Hause präsentieren. Obwohl der Muttertag in Österreich kein gesetzlicher Feiertag ist, hat er eine tiefe kulturelle Bedeutung und wird von fast allen Bevölkerungsschichten gefeiert. Der Tag ist auch kommerziell bedeutsam, insbesondere für den Blumenhandel, der an diesem Tag die höchsten Umsätze des Jahres verzeichnet. Trotz der kommerziellen Aspekte bleibt der Kern des Muttertags die Anerkennung der zentralen Rolle der Mütter in unseren Leben.

Muttertag
© Elke Mayr

Bräuche und Traditionen variieren beim Muttertag von Land zu Land. Hier sind einige Beispiele, wie der Muttertag in verschiedenen Ländern begangen wird:

Äthiopien

In Äthiopien gibt es keinen festen Termin für den Muttertag. Stattdessen wird der Tag gefeiert, wenn zu Beginn der Regensaison die ersten Regentropfen fallen, meistens im Oktober oder November. Die Feierlichkeiten dauern mehrere Tage, während denen Kinder ihre Mütter besuchen und gemeinsam gut gegessen und getrunken wird. Eine besondere Tradition ist, dass Mütter sich mit Butter das Gesicht eincremen und tanzen, während Männer die Familie besingen.

Serbien

In Serbien hat der Muttertag eine spielerische Komponente: Kinder schleichen sich in das Zimmer ihrer Mutter und binden ihre Füße zusammen. Die Mutter muss sich dann „freikaufen“, indem sie den Kindern Süßigkeiten gibt.

Indonesien

In Indonesien wird der Muttertag am 22. Dezember gefeiert. Dieser Tag dient dazu, die Bedeutung von Frauen und Müttern in der Gesellschaft hervorzuheben.

Panama

In Panama wird der Muttertag am 8. Dezember begangen, zusammen mit dem christlichen Feiertag „Maria Empfängnis“. Dieser Tag wird als passender Anlass gesehen, um Mütter zu ehren.

Großbritannien und Irland

In Großbritannien und Irland wird der Muttertag als „Mothering Sunday“ gefeiert, der auf den vierten Sonntag vor Ostern fällt. Traditionell wird den Müttern ein spezieller Früchtekuchen serviert, der ideal für Marzipan-Fans ist, da er mindestens zwei Schichten Marzipan enthält.

Griechenland

In Griechenland wird der Muttertag am zweiten Sonntag im Mai gefeiert. Zu den Traditionen gehört es, das ganze Haus mit Blumen zu schmücken und gemeinsam mit der Familie hausgemachten Honigkuchen zu essen.

Welche Blumen schenkt man zum Muttertag?

Am Muttertag sind Blumen nach wie vor das beliebteste Geschenk. Die Beliebtheitsskala in Östereich führt laut Expert:innen unangefochten die Rose an. Sie kann in den unterschiedlichsten Farben verschenkt werden.

Neben klassischen Blumensträußen sind auch gemischte Arrangements sehr gefragt. Diese können eine Vielzahl von Blumen enthalten, darunter Tulpen, Hortensien, Gerbera, Lilien, Freesien, Pfingstrosen, Maiglöckchen und Vergissmeinnicht. Besonders im Trend liegen auch bunte Calla-Sorten sowie duftende Lefkojen und Löwenmäulchen. Für Kinder sind kleine Sträuße mit Buschröschen und Vergissmeinnicht mit Blütenzweigen ein ideales Geschenk. Einzelne Blumen sind ebenfalls beliebt, besonders wenn sie mit natürlichen Elementen und Seidenbändern kunstvoll arrangiert werden.

Unter den Topfpflanzen ist die Hortensie führend in puncto Blüte. Aber auch Fuchsien, Wandelröschen und Begonien versprechen langanhaltende Freude. Alternativ zu Blumen bieten liebevoll gestaltete Kräutervariationen für die Küche eine praktische und gleichzeitig ansprechende Geschenkoption, die später im Garten eingepflanzt werden kann.

Geschenke, die Mütter lieber nicht sehen wollen

Auch beim Muttertagsgeschenk kann man ins Fettnäpfen treten. Was man bei der Wahl des Geschenkes beachten sollte:

  • Allergiker:innen schenkt man besser keine Blume, die eine allergische Reaktion auslösen könnten. Das gilt auch bei Düften.
  • Haushaltsgeräte oder Ähnliches sind zwar praktische Geschenke, kommen aber bei den Müttern meistens nicht gut an (Es sei denn, der Wunsch danach wurde ausdrücklich geäußert). Laut einer vom Bundeskanzleramt in Auftrag gegeben Studie (2021/22) leisten nämlich die Frauen immer noch den Großteil der Kinderbetreuung und Hausarbeit - auch wenn sich ein Generationenwandel andeutet.
  • Kleidungsstücke, die nicht in der passenden Größe eingekauft werden, stehen ebenfalls nicht ganz oben auf der Beliebtheitsskala. Besser man geht mit der Partnerin oder Mama gleich selbst shoppen oder man weiß zumindest, welche Kleidergröße sie hat.
  • Unverhältnismäßig teure Geschenke können auch den Unmut erregen. Das kann den Druck erhöhen, sich bei dem oder der Schenker:in revanchieren zu müssen. Ein wohlüberlegtes Geschenk ist hier mehr wert als ein teures.
  • Persönliche Favoriten: Das Geschenk rein danach auszusuchen, was einem selbst gefällt, kann ins Auge gehen. Man sollte darauf achten, dass das Präsent auch wirklich der Person gefällt, die man beschenkt.