Magersucht als Problem

Erschreckende Tendenz: Viele Radprofis werden immer dünner

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Radsport - Magersucht als Problem

Magersucht kennt man vor allem aus der Modelszene, auch beim Skispringen war sie lange Zeit ein Thema. Doch nun wird sie auch im Profi-Radsport mehr und mehr zum Problem. Der 34-jährige Bradley Wiggins aus dem Sky-Team gilt im Fahrerlager als absolutes Vorbild. In den letzten sechs Jahren hat der Bahn-Olympiasieger und Tour-de-France-Gewinner laut einem Bericht des Schweizer "Blick" bis zu zwölf Kilo abgenommen.

Zuletzt haben immer mehr Teams mit ähnlichen Radikalkuren begonnen. Wiggins' Teamkollege Chris Froome hat laut "Blick" einen Körperfettanteil von 4,5 Prozent. Bei einer Größe von 1,86 Metern wiegt der Radfahrer nur 66 Kilogramm. Sein Body Mass Index (BMI) von 19,1 liegt nur ganz ganz knapp im Normalbereich.

Neues Dopingmittel "Aicar"

Die Schweizer Zeitung "Blick" berichtet zudem über ein neues Dopingmittel namens "Aicar". Das Mittel bewirkt eine Erhöhung der Muskelkraft auf Kosten des Fettgewebes, heißt es im Artikel. Bei Dopingtests soll es bisher noch nicht nachweisbar sein.

Bradley Wiggins hat inzwischen die Reissleine gezogen. "Es ging mir immer darum, die Tour zu gewinnen. Wenn ich ehrlich bin, glaube ich nicht, dass ich noch einmal zu solchen Entbehrungen bereit bin", gesteht er laut "Blick" in Hinblick auf seinen Gewichtsverlust. Viele seiner jüngeren Kollegen sind hingegen noch lange nicht soweit - sie nehmen sich seine Radikalkur zum Vorbild und beschreiten damit einen schmalen Grat. Magersucht im Radsport - dieses Thema wird noch lange nicht "gegessen" sein.

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