Sirenenalarm Österreich: Was bedeutet welches Warnsignal?

Am ersten Samstag im Oktober findet in Österreich jedes Jahr ein Probe-Sirenenalarm im gesamten Land statt. Österreich verfügt über ein gut ausgebautes, flächendeckendes Bevölkerungswarnsystem mit verschiedenen Warnsignalen. Am öftesten hört man - abgesehen von der wöchentlichen Samstags-Probe - den Feuerwehralarm, hier ertönt das Signal drei Mal hintereinander.

von Sirenen in Wien © Bild: Elke Mayr

Inhaltsverzeichnis

  1. Was bedeutet Sirenenalarm in Österreich?
  2. Sirenenalarm: Welche Warnsignale gibt es?
  3. Katwarn – Warnung per App
  4. Sirenenalarm jetzt aktuell - was passiert?

Was bedeutet Sirenenalarm in Österreich?

Österreichs Katastrophenschutz besitzt ein gut ausgebautes Warn- und Alarmsystem, um die Bevölkerung im Ernstfall zu warnen und zu informieren. Ungefähr 8.300 Sirenen sind im gesamten Land einsatzbereit, die vom Innenministerium gemeinsam mit den Landesregierungen betrieben werden. Eine flächendeckende Sirenenwarnung ist somit im gesamten Bundesgebiet möglich.

Der Zivilschutzalarm wird - je nach Gefahrenlage - durch die Bundeswarnzentrale (im Innenministerium angesiedelt), die Landeswarnzentralen oder die Bezirkswarnzentralen ausgelöst. Die Bundeswarnzentrale (BWZ) ist eine permanent besetzte Informationsstelle, um Hilfsmaßnahmen bei Großschadensereignissen zu koordinieren.

Die BWZ ist ebenso Österreichs Kontaktstelle für Meldungen aus dem Ausland. Durch die permanente Besetzung des BWZ können somit Informationen aus dem Ausland, die auch für Österreich bzw. Teile davon relevant sind, unverzüglich an lokale Behörden weitergegeben - und somit die Bevölkerung schnellstmöglich gewarnt und informiert - werden.

Der Zivilschutzalarm kann in Österreich NICHT von einzelnen Bürgern oder privaten Organisationen ausgelöst werden.

Sirenenalarm: Welche Warnsignale gibt es?

Sirenen in Wien
© Elke Mayr

Es wird in Österreich zwischen Zivilschutzsignalen und sonstigen Signalen unterschieden. Zivilschutzsignale werden im Ernstfall durch die Bundeswarnzentrale (BWZ) oder die Landeswarnzentralen in den Bundesländern aktiviert. Dabei gibt es unterschiedliche Signale die sich in der Länge, der Tonfolge und der Häufigkeit unterscheiden. Das bedeuten die unterschiedlichen Sirenensignale:

Sirenenalarm: Grafik zu unterschiedlichen Signaltönen.
© Martin Czwiertnia

Zivilschutzsignale

  1. Warnung - Signal: 3-minütiger Dauerton: Wenn die Sirenen drei Minuten im Dauerton ertönen, bedeutet dies eine herannahende Gefahr. Es ist Radio oder Fernseher einzuschalten (ORF) oder www.orf.at aufzurufen, um weitere Informationen zur Gefahrenquelle zu erhalten und die verkündeten Verhaltensmaßnahmen zu beachten
  2. Alarm - Signal: 1 Minute auf- und abschwellender Heulton: Ertönt dieses Signal, bei dem die Sirene eine Minute lang in auf- und abschwellendem Ton heult, bedeutet es Gefahr. Hier gilt es, schützende Räume aufzusuchen und ebenfalls die über Radio oder TV (ORF) sowie www.orf.at durchgegebenen Verhaltensmaßnahmen zu befolgen.
  3. Entwarnung - Signal: 1-minütiger Dauerton: Ertönt die Sirene eine Minute lang im gleich bleibenden Dauerton, wird Entwarnung gegeben und die Gefahr ist zu Ende. Hier empfiehlt es sich ebenfalls, Radio oder TV einzuschalten bzw. im Internet unter orf.at nachzulesen und weitere Hinweise zu beachten.

Weitere Signale

  1. Feuerwehralarm - Signal: 3 Mal 15 Sekunden: Wenn die Sirene 3 Mal hintereinander für jeweils 15 Sekunden ertönt, wird in Österreich die Feuerwehr alarmiert, wie etwa bei einem Unfall oder einem Brand. Das bedeutet, dass die Feuerwehrleute für den Einsatz zusammengerufen werden. An Verhaltensmaßnahmen gibt es für die restliche Bevölkerung keine zu beachten. In Wien sind Katastrophen- und Rettungsdienste ohnehin rund um die Uhr besetzt und einsatzbereit, hier warnen die Sirenen hauptsächlich vor Gefahren, den Feuerwehralarm hört man hier nicht.
  2. Probealarm - Signal: 15-sekündiger Dauerton: Seit 1998 findet jedes Jahr am ersten Samstag im Oktober ab 12 Uhr bis 13 Uhr eine Sirenenprobe im ganzen Land statt. Dabei ertönen die Sirenen im 15-sekündigen Dauerton. Ebenso findet dies jeden Samstag zu Mittag statt - außer in Wien. Es handelt sich nur um eine Probe, um die technischen Einrichtungen zu überprüfen sowie die Menschen mit den Signalen vertraut zu machen. Es sind keine Verhaltensmaßnahmen notwendig.
Sirene
© Elke Mayr Sirene in Neunkirchen

Weitere Informationen zum Thema Sirenenalarm gibt es auf der Homepage des Sicherheits-Informationszentrums Österreich.

Katwarn – Warnung per App

Das BMI bietet zusätzlich zu den Sirenen auch das Warnsystem Katwarn an, das als App auf das Smartphone geladen werden kann. Durch Anmeldung per SMS kann es genutzt werden. Hier können Meldungen zu allen möglichen Gefahren wie zum Beispiel Naturkatastrophen, Industrieunfälle oder Bombenfunde durchgegeben werden. Ob dies tatsächlich auch geschieht, entscheidet die zuständige Behörde.

Der Vorteil der Katwarn-App ist es, dass hiermit betroffene Personengruppen gezielt informiert werden können. Außerdem wird die Information, wie man sich im Anlassfall verhalten soll, gleich mitgeliefert. App-Download unter: www.bmi.gv.at/204/KATWARN/app.aspx

Sirenenalarm jetzt aktuell - was passiert?

Es gibt keine Informationsquelle, die bei einem „normalen“ Feuerwehralarm informiert, was passiert ist. Wenn es eine relevante Information für die Bevölkerung ist, was geschehen ist, werden Medien darüber informiert.

Medien informieren zudem stets vor dem jährlichen Probealarm im Oktober wenn die Sirene am Samstag zu Mittag in ländlichen Gebieten ertönt, ist es der wöchentliche Probealarm.

Handelt es sich um einen Zivilschutzalarm (Signal siehe oben), müssen Informationen über Art der Bedrohung und notwendige Verhaltensmaßnahmen über Radio, TV oder Internet (ORF) eingeholt werden.