Klug will Drop-Out-Rate verringern

Individuelle Betreuung junger Athleten soll diese längerfristig an Sport binden

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Sportpolitik - Klug will Drop-Out-Rate verringern

"Die Vereinbarkeit von Sport und Schule ist der Grundstein für den Spitzensport", verdeutlichte Sportminister Gerald Klug am Dienstag bei einer Pressekonferenz im Wiener "Haus des Sports". " Je rund 30 Schul- und Trainingsstunden pro Woche führten zu Überbelastungen, nicht viele überstehen diese Phase. "Dem rot-weiß-roten Sport entgeht damit ein beachtliches Potenzial", sagte der Politiker. Mit optimierten Trainingsbedingungen soll da nun gegengesteuert werden.

Neue Nachwuchskompetenzzentren

Derzeit besteht in jedem Bundesland ein Nachwuchskompetenzzentrum, nun wird durch die Standorte Südstadt, Stams, Schladming und Saalfelden auf 13 Stützpunkte aufgestockt. Schon bisher wurde da als erste Säule in der schulischen Ausbildung etwa darauf Rücksicht genommen, dass die Athleten für Wettkämpfe freigestellt sowie Trainingszeiten berücksichtigt werden. Die zweite Säule ist die Kooperation mit den Fachverbänden und Trainern.

Nun kommen als dritte Säule individuelle Betreuungsmodelle dazu, womit der Überbelastung der Kampf angesagt wird. "Geeigneter Förderunterricht zur Kompensierung von Fehlstunden, kleinere Klassen, Hinzuziehen von Trainingswissenschaftern und Sportpsychologen", nannte Klug einige der im Konzept erfassten Punkte. Davon profitieren etwa 2.200 Nachwuchssportler aus rund 60 Sportarten, 80 Prozent der Aktiven gehören nationalen Kadern an.

1,2 Millionen Euro Zuschuss jährlich

Das Sportministerium schießt für die diesbezügliche Koordinierung sowie Vernetzung und Weiterentwicklung der Nachwuchsleistungssportmodelle des Landes jährlich 1,2 Millionen Euro zu. Klug: "Das ist ein Meilenstein in der Nachwuchsbetreuung." Für den VÖN-Vorsitzenden Thomas Wörz ist dabei von besonderer Bedeutung, dass von Bund über die Länder bis zu den Verbänden an einem Strang gezogen wird.

Für die Nachwuchszentren-Abstimmung werden regelmäßig VÖN-Meetings abgehalten. "Die Doppelbelastungen gehören koordiniert, die Talente behutsam begleitet", erläuterte Wörz. Innerhalb von vier Jahren will er die Drop-out-Rate auf rund 50 Prozent gesenkt sehen. "Das Alter von 16, 17 Jahren ist da das schwierigste. Hier passiert der Übergang in die allgemeine Klasse. Da müssen wir ganz gezielt ansetzen." Österreich sei mit diesem Modell international ein Vorreiter.

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