FORMAT:
Herr
Geister:
, Sie sind Milizoffizier und leiten die Schulung für zukünftige Mitglieder der Grazer Bürgerwehr. Wie machen sich Ihre Schützlinge im "Tarnen und Täuschen"?
Geister:
Ich muß Sie leider enttäuschen. In den Schulungen werden die Grundsätze der Argumentation und Kommunikation vermittelt, sonst nichts.
FORMAT:
Aber wer sich Bürgerwehr nennt, der sollte sich doch auch tatsächlich wehren können.
Geister:
Der Name ist unglücklich gewählt, da stimme ich zu. Aber meine Aufgabe besteht nur darin, zukünftige Mitarbeiter mental auf mögliche Auseinandersetzungen vorzubereiten.
FORMAT:
Wie funktioniert das in der Praxis?
Geister:
Indem man real auftretende Streßsituationen simuliert und richtiges Verhalten trainiert.
FORMAT:
Wozu raten Sie zum Beispiel bei offener Provokation?
Geister:
Dreimal tief Luft holen und dann versuchen ins Gespräch zu kommen.
FORMAT:
Und wenn das nicht funktioniert?
Geister:
Dann gibt’s nur eine Option: die Flucht.
FORMAT:
Uniformen üben oft eine starke Anziehungskraft aus. Was machen Sie, wenn verhinderte Polizisten in Ihrer Schulung sitzen?
Geister:
Dann werde ich zu verhindern wissen, daß die Betreffenden in die Bürgerwehr kommen. Aber das habe ich ja auch beim Bundesheer gemacht.