Schlimme Tierquälerei
bei McDonald's-Lieferant

Qualvoller Todeskampf der Rinder am Schlachtband und untätige Behörden

McDonald’s benötigt naturgemäß für seine Burger eine große Menge an Fleisch. Doch woher stammt dieses? In Deutschland bezieht die Fast Food-Kette mindestens 170 Tonnen aus einem Dürener Schlachthof. Und diesem wiesen Tierschützer nun schwere Verstöße gegen den Tierschutz vor – vor allem in Bezug auf die Betäubung der Tiere. McDonald's reagierte umgehend.

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Deutschland - Schlimme Tierquälerei
bei McDonald's-Lieferant

Im Oktober und November 2017 dokumentierten Ermittler von SOKO Tierschutz die Zustände im Schlachthof Frenken in Düren, einem Großbetrieb, der McDonald's mit Fleisch beliefert. Das Ergebnis: Tierquälerei,Inkompetenz und Hygienechaos. Besonders pikant ist, dass die Aufnahmen direkt vor und nach einer Qualitätskontrolle von McDonald`s aufgenommen wurden.

Blutend am Schlachtband erwacht

Bei den Rindern scheitert die Betäubung regelmäßig. Sie erwachen blutend am Schlachtband. Immer wieder versagt das Personal, Falltore werden krachend auf Rinderrücken geschlagen, und Tiere brechen schon vor dem Schuss erschöpft vom Stress und von Elektroschocks zusammen. "Es ist erschütternd zu sehen, wie besonders die absolut zerstörten Milchkühe nach jahrelanger Ausbeutung noch auf den letzten Metern gequält werden. Die Tiere aus Haut und Knochen sind das bevorzugte Burgerfleisch von McDonald's." so Friedrich Mülln von SOKO Tierschutz. Die Schweinebetäubung sorgt für ein grausames Erwachen am Schlachtband. Minutenlange Schnappatmung, blinzelnde Augen und Tiere, die gegen den Einzug in das Brühbad kämpfen.

Bei Bewusstsein ins heiße Wasser gezogen

Der traurige Höhepunkt: Mindestens ein Tier wird bei Bewusstsein ins heiße Wasser gezogen und kämpft um sein Leben. Arbeiter sehen bei den Zuständen mitleidslos zu. Diese Zustände sind Alltag, zigfach dokumentiert in wenigen Stunden. Und das, obwohl der Schlachthof sogar die Bio Zulassung hat und über ein bis zu sechsköpfiges Veterinärteam verfügt. Zwei Veterinärstudenten sehen zu, als Rinder aus der Betäubung erwachen, ermerkt wird das in dem Protokoll aber nicht. Stattdessen prahlt einer damit, die Tiere selber mit dem Elektroschocker misshandelt zu haben.

Hygieneprobleme

Außerdem werden massive Hygieneprobleme festgestellt: So wird mit Messern, die verkeimt sind, in das Fleisch gestochen und Sterilisation wird vernachlässigt. Leider seien diese Zustände laut zahlreichen Recherchen der Tierschutzorganisation in deutschen Schlachthöfen, ob groß oder klein, immer noch Alltag. SOKO Tierschutz erstattet nun Strafanzeige gegen den Schlachthof Frenken und das Veterinäramt.

McDonald's hat laut br.de die Lieferbeziehungen zu dem Schlachthof "mit sofortiger Wirkung eingestellt". Eine temporäre Auslistung gehöre bei derartigen Vorwürfen zum Standardprozess, so die Fast Food-Kette zu br.de. Der Schlachthof selbst streitet die Vorwürfe auf Nachfrage des Bayrischen Rundfunkes ab: "Zu keinem Zeiptunkt" sei es zu einer Überschreitung der gesetzlichen und tierschutzrechtlichen Vorgaben bei der Weiterverarbeitung der Tiere nach der Betäubung gekommen, so das Statement.

Hier dürfen Tiere übrigens gut leben und angstfrei sterben.

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