"Ich bin kein Spatzen-Judas"

Ex-Produzent wehrt sich gegen Unterstellungen und rechnet mit Kastelruthern ab

von
  • Ex-Spatzen-Produzent Walter Widemair
    Bild 1 von 9 © Bild: Albert Petutschnig

    Walter Widemair, der ehemalige Produzent der Kastelruther Spatzen, mit seinem Buch "Wenn Berge nicht mehr schweigen"

  • Walter Widemair beim NEWS.AT-Chat
    Bild 2 von 9 © Bild: NEWS.AT

    Im Chat mit den NEWS.AT-Usern beantwortete Widemair die brennendsten Fragen.

NEWS.AT: Wie kam Ihnen die Idee zu Ihrem Buch „Wenn Berge nicht mehr schweigen“ und wann und warum haben Sie zu schreiben begonnen?
Walter Widemair: Ich habe vier Monate gebraucht, um das Buch zu schreiben. Begonnen habe ich im Frühjahr. Die Idee kam mir, da man mich im Laufe der jüngsten Ereignisse dazu gezwungen hat, meine Enttäuschung über die Vorfälle zu formulieren. Sehr viel davon habe ich über lange Zeit mit mir herumgetragen, aber die jüngsten Querelen waren letztlich ausschlaggebend.

NEWS.AT: Sie sprechen Querelen mit den Kastelruther Spatzen an. Gab es da einen bestimmten Punkt, an dem Ihnen der Kragen geplatzt ist?
Widemair: Ja, es war der Punkt, an dem man mir auf mein Aviso in Richtung Spatzen hin, dass ich das Buch schon fertiggestellt habe, mit einer relativ dreckigen Antwort zu verstehen gegeben hat, dass man Seitens der Spatzen überhaupt nicht an konstruktiven Gesprächen die Zukunft betreffend interessiert ist. Das hat natürlich auch massiv mit meinem Arbeitgeber zu tun. Es war so, dass man mich nach drei Jahrzehnten beherzter und erfolgreicher Arbeit für die Spatzen, vor allem aber auch für die Firma, von einem Wegbereiter zum Hilfsarbeiter machen wollte. Es wurden Möglichkeiten für die Zukunft geboten, die mich in keiner Weise zufriedengestellt hätten. An diesem Punkt habe ich mich quasi auf einen Hochsitz begeben und mein drei Jahrzehnte dauerndes Lebenswerk neu überblickt, das Visier vor allem auf die Spatzen eingestellt und habe leider erkennen müssen, dass man mich ausgenützt hat. Da wurden mir auch die vielen kleineren und größeren Falschheiten, die hinter dem Vorhang geschehen sind, bewusst. Ich wollte einfach mit vielen Dingen, die ich im Laufe der ganzen Jahre in Erfahrung gebracht habe, viel Wissen auch um Unrechtes, nicht mehr länger weiterleben.

NEWS.AT: Ihnen wird nun vorgeworfen, dass sie 30 Jahre lang mitgemacht haben und nun plötzlich auspacken. Wie geht es Ihnen dabei, machen Sie sich selbst auch Vorwürfe, dass sie so lange selber ein Teil des Schwindels waren und so lange geschwiegen haben?
Widemair: Nein, ich vergleiche das gerne mit einer nach 30 Jahren gescheiterten Ehe. Da wird man auch nicht gefragt, warum man sich nicht schon nach vier oder fünf Jahren scheiden hat lassen. Es war eine musikalische und auch menschliche Entwicklung, sicherlich ist da auch der Fehler passiert, dass man nicht gleich über Unzulänglichkeiten, Falsches oder Fehler gesprochen hat.

»Man darf nicht vergessen, dass ich das musikalische Logo für die Kastelruther geschaffen habe.«

NEWS.AT: Wenn es zwischen Ihnen und den Kastelruther Spatzen menschlich noch gepasst hätte – hätten Sie dann also weiterhin geschwiegen und darüber hinwegschauen können, dass die Gruppe ihre Musik nicht selbst aufnimmt? Sie schreiben in Ihrem Buch ja ganz offen, dass es sich um einen Vergeltungsschlag handelt, dass es eine „Strafe wegen des Undanks“ Ihnen Gegenüber ist.
Widemair: Das eine hat das andere einfach ergeben. Es gehören ja beide Dinge dazu, das Menschliche und die berufliche Möglichkeit, zufrieden sein zu können, die nach 30 Jahren einfach nicht mehr als gesund zu bezeichnen war. So ist es zu dieser Trennung, zu dieser Scheidung, gekommen. Man darf auch nicht vergessen, dass ich das musikalische Logo für die Kastelruther geschaffen habe und sie sind im Lauf der Jahrzehnte zu einer der erfolgreichsten Marken schlechthin geworden. Hinter jedem Erfolg steckt nicht nur ein Marketingerfolg, sondern auch ein musikalisches Konzept - und das stammt von mir.

NEWS.AT: Sie erwähnen in Ihrem Buch, dass sie schon im Jahr 2003 ein Fax des ehemaligen Spatzen-Managers Charly Mazagg in die Finger bekommen haben, das sich mit diversen Ungereimtheiten rund um die Gruppe beschäftigt. Warum kam Ihnen nicht damals schon der Gedanke, mit Ihrem Wissen an die Öffentlichkeit zu gehen?
Widemair: Ich war damals nicht dazu bereit, die an und für sich funktionierende große Produzier-Familie durch mein Wissen zu zerstören. Man geht ja auch bei einer Ehe nicht gleich her und plaudert Schlechtes in der Verwandtschaft und im Dorf aus. Ich wollte gewisse Dinge auch für mich behalten und das Verhältnis nicht durch meinen Eigensinn kaputtmachen.

NEWS.AT: Schon in den 90er Jahren wurde der Spatzen-Schwindel zum ersten Mal von einem Journalisten aufgedeckt. Damals war Ihnen das gar nicht Recht. Warum?
Widemair: Es ist damals ein Interview von mir zweckentfremdet in der Presse erschienen. Von oberster Firmenseite kam daraufhin die Vorgabe, ja keinen Wirbel zu machen, Stillschweigen zu bewahren und abzuwarten, bis das Ganze sich im Sand verläuft. Das ist auch passiert. Man wollte mich damals sofort im „Heißen Stuhl“ (eine Show im deutschen Fernsehen, Anm.) haben, aber ich habe mich im Interesse der Firma zurückgehalten. Es war ja damals auch noch nicht so brisant, denn die Öffentlichkeit hat absolut nicht darauf reagiert.

NEWS.AT: Damals entstand kein großer Wirbel, heute schon, wobei man sagen muss, dass er doch schon ein wenig abgeklungen ist. Haben Sie keine Angst, dass die ganze Geschichte wie damals rasch im Sande verläuft?
Widemair: Gerade weil die meisten Menschen nicht wissen, wie es im Musikbusiness abläuft, ist es wichtig, dass sie durch mein Buch hellhörig werden. Es fehlt das Basiswissen, einige Dinge müssen ganz klar angesprochen werden. Man muss endlich einmal unterscheiden zwischen Solo-Interpreten, die schon vor 50 Jahren Studiomusiker im Hintergrund brauchten, und Gruppen. Weder Elvis Presley noch DJ Ötzi oder Marc Pircher oder Claudia Jung können alle Instrumente im Hintergrund spielen. Da braucht es Studiomusiker, aber da passt es ja auch, da muss es so sein. Aber die Spatzen wurden als Gruppe vermarktet, vergleichbar etwa mit den Rolling Stones, CCR, ACDC oder Queen. Die haben auch alle sehr markante, charismatische Frontfiguren, aber vermarktet wurden sie immer als Formation - und das ist entscheidend.

»Es ist eine Lüge, dass sie Spatzen die ersten fünf Produktionen selber gespielt haben.«

NEWS.AT: Sie stoßen sich vor allem daran, dass die Spatzen ihre Musik im Studio nicht selbst aufnehmen. Dabei werden in den CD-Booklets doch die Gastmusiker angegeben, oder nicht?
Widemair: Es muss ganz klar unterschieden werden zwischen Studiomusikern und Gastmusikern. Ein Gastmusiker ist für mich jemand, der bei voller Nennung seines Namens und seines Instrumentes bei ein bis drei Titeln auf einer CD mitspielt, aber es darf nie so sein, dass eine fertige CD-Produktion nur von sogenannten Gastmusikern gespielt wurde. Das wurde aber bis zum heutigen Tage dem Spatzen-Publikum verschwiegen. Von den Spatzen und unserer Firma wird immer behauptet, man würde die Musiker in den Booklets anführen, aber das ist eine reine Lüge (Walter Widemair untermauert diese Aussage mit mehreren CD-Booklets, in denen dies nicht der Fall ist, siehe Slideshow, Anm.) . Die wahren Musiker sind erst ab Ende der 90er Jahre angeführt. Bis dahin fehlt das, da wurden nur ein paar Chordamen angeführt, aber dass da ein Walter Widemair oder ein Charlie Hörnemann gespielt haben, ist nicht ersichtlich. Eine Lüge ist auch, dass die Spatzen die ersten fünf Produktionen selber gespielt haben, das stimmt einfach nicht.

NEWS.AT: Was hat sich eigentlich geändert, seit sie den Spatzen-Skandal aufgedeckt haben?
Widemair: Nicht nur die Öffentlichkeit, sondern auch die Insider, die Gruppen selber, sind hellhörig geworden. Bedauerlicherweise dokumentieren sie aber unübersehbar, dass man in einem Boot sitzt. In diesem Boot sitzen aber nur diejenigen, die selber schwindeln. Zum guten Teil ist das im deutschen Schlager der Fall.

NEWS.AT: Und wer wäre das?
Widemair: Ich will nicht Länge mal Breite über die gesamte Branche herfallen. Der deutsche Schlager wird heute aber zu einem guten Teil am Computer hergestellt. In den meisten Fällen hat das kaum noch etwas mit der Gruppe selbst zu tun. Nur wenige Gruppen verfügen über qualifizierte Musiker, die zusammen ins Studio gehen. Ein positives Beispiel stellt hier etwa das Nockalm-Quintett dar.

NEWS.AT: Fühlen Sie sich in gewisser Weise missverstanden? Sie waren Derjenige, der den Schwindel aufgedeckt hat und nun werden Sie als „Spatzen-Judas“ und Verräter bezeichnet.
Widemair: Also ganz ehrlich wundert es mich schon immer mehr, wie man hier auf Missverständnis stoßen kann. Wenn man den Mut hat, die Wahrheit zu sagen und dann missverstanden wird, dann denke ich schön langsam, dass in unserer Welt Schwindel, Lüge, Unwahres, Vertuschung, Korruption, wie wir es täglich in der Zeitung lesen, schon zur Norm geworden ist. Mich als Judas zu bezeichnen, wobei ich nichts als die Wahrheit sage, ist mehr als verwunderlich. Missverstanden kann man nur von jenen werden, die es selbst nicht wissen. Es ist also höchste Zeit, die Masse Punkt für Punkt zu einem besseren Verständnis unserer komplizierten Musikbranche zu bringen.

NEWS.AT: Das Buch ist erst erschienen, nachdem die Spatzen-Schwindelei aufgedeckt wurde. Danach ist die Gruppe etwa beim Musikantenstadl aufgetreten, um den Gegenbeweis anzutreten. Was sagen Sie dazu?
Widemair: Durch den Stadl-Aufritt hat das Ganze eine gewisse Eigendynamik bekommen. Es ist vielleicht gar nicht so schlecht, dass man via TV gesehen hat, dass sich ein gewisser Teil der Branche schwer tut, mit dem Problem umzugehen. In besagten „Entschuldigungs- oder Beweis-Stadl“ sind ja doch unübersehbar einige Dinge passiert, die schon eher ins Peinliche gegangen sind.

NEWS.AT: Was zum Beispiel?
Widemair: Zunächst einmal das musikalische Produkt, das die Spatzen abgeliefert haben. Das war einfach schlecht. Ich habe genug Anrufe, auch von völligen Laien, bekommen, die unmissverständlich meinten, dass man die Musik der Spatzen gar nicht so kenne. Live-Auftritte waren in meinem Buch ja gar kein Thema.

»DJ Ötzi soll nicht vergessen, aus welcher Gosse er gekommen ist.«

NEWS.AT: Aber Sie beschreiben in Ihrem Buch doch auch, dass Sänger Norbert Rier nicht unbedingt textsicher ist, dass die Kastelruther Spatzen auf der Bühne oftmals amateurhaft wirken – fällt das den Fans nicht auf, oder ist es ihnen egal?
Widemair: Beides. Es fällt den Fans einfach nicht auf, da vor allem, da bei einem Live-Auftritt die Begeisterung, der Wirbel, das Anhimmeln des Stars groß ist. Da ist man mit den Augen beschäftigt und auch mit den Händen. Da ist das Ohr nicht mehr unbedingt das sensibelste Organ. Aber nochmals zurück zum Stadl: Da gab es auch noch die Entgleisung von DJ Ötzi, der meinte „auch du kommst noch in unsere Gasse“. Das sind Äußerungen, die fast schon ins Kriminelle gehen. Ich hatte bis dato noch überhaupt nichts mit ihm zu tun gehabt. Dass er so etwas sagt, ist schon sehr untergriffig. Ich will ihm ganz klar die Antwort darauf geben, dass dieser Mr. DJ Ötzi nicht vergessen soll, aus welcher Gosse er gekommen ist.

NEWS.AT: Zurück zu den Live-Auftritten. Die Kastelruther Spatzen haben auch einmal den Grand Prix der Volksmusik gewonnen. Wie haben sie das geschafft? Wird dort etwa auch nicht live gespielt?
Widemair: Nein. Auch diesbezüglich muss man den Menschen ein für alle mal die Wahrheit sagen. Leute, wo kein Mikrofon ist, wird auch nicht live musiziert. Prinzipiell ist im Fernsehen praktisch fast alles Playback, ja sogar Vollplayback, das heißt, man hört hier die CD. Was ich hingegen sehr begrüße, sind Shows wie „Die große Chance“. Da sieht man die Kabeln, die Mikrofone, man hört auch, dass es live ist. Auch die Lippenbewegungen passen. Das ist jetzt die Bühne für die Stars der Zukunft. Sie müssen ihren Mann stehen - und das finde ich sehr, sehr gut.

NEWS.AT: In ihrem Buch geht es auch um die Frauengeschichten der Spatzen und Besuche im Rotlicht-Milieu. Sie gehen dabei allerdings nicht ins Detail. Finden Sie es nicht ein wenig heuchlerisch, den Lesern die Brocken hinzuwerfen, dann aber nicht zu sagen, was tatsächlich Sache ist?
Widemair: Ich finde es gut, dass die Menschen die Möglichkeit bekommen, sich ihr eigenes Bild zu machen und zwischen den Zeilen zu lesen. Es ist plump und charakterlich gesehen nicht okay, derart intime Geschichten immer beim Namen zu nennen und unter die Gürtellinie zu gehen.

NEWS.AT: Warum haben Sie das Thema dann überhaupt angesprochen?
Widemair: Weil ich den Fans und der Öffentlichkeit sagen will, dass die Kastelruther Spatzen nicht nur damit, dass sie ihre Instrumente nicht gespielt haben, geschwindelt haben, sondern dass es auch einen schwerwiegenden Widerspruch gibt zwischen ihrer Botschaft, die sie durch ihre Lieder weitergeben und dem, wie sie diese Botschaft leben. Das ist nicht privat. Sie bewegen sich dabei im öffentlichen Bereich. Wenn man derartig lange an der Front steht und im deutschen Sprachraum beinahe überall erkannt wird, muss man einfach in allen Bereichen disziplinierter sein. Ich war bei den Ausschweifungen nicht dabei, aber ich habe die Beweise schriftlich. Zudem habe ich natürlich in den letzten drei Jahrzehnten auch einiges mitbekommen. Norbert Rier hat mir sogar persönlich einige Dinge weitergeflüstert.

NEWS.AT: In Ihrem Buch befassen Sie sich auch mit dem noch immer ungeklärten Mord vom ehemaligen Spatzen-Manager Karl-Heinz Gross und spekulieren, dass er in dunkle Geschäfte verstrickt gewesen sein könnte. Was wissen Sie genau darüber?
Widemair: Ich habe mir erlaubt, hier selber zwischen den Zeilen zu lesen, nämlich jenen Behauptungen, die Ex-Manager Charly Mazagg aufgestellt hat. Wenn er behauptet, Karl-Heinz Gross würde wahrscheinlich noch leben, wenn er den Merchandising-Stand nicht verlassen hätte (der Bruder von „Spatz“ Albin Gross arbeitete zuvor im Fanartikelgeschäft, Anm.) , dann bin ich glaube ich nicht der Einzige, der sich die Frage stellt, was sich denn dadurch verändert hat. Ich bitte den Leser in meinem Buch, tiefer nachzudenken, denn immerhin geht es hier um einen grässlichen Mord, und ich denke, dass in dieses Dunkel Licht gebracht werden muss. Die Gruppe war 120 Tage im Jahr zusammen unterwegs, hat praktisch alles miteinander erlebt. Da weiß man denke ich genug voneinander, weshalb ich davon ausgehe, dass die Spatzen und auch Charly Mazagg nicht alles gesagt haben, was sie wissen.

»Ich erhalte immer wieder bedrohliche SMS-Botschaften.«

NEWS.AT: Sie erwähnen, dass sie sich zunächst scheuten, das Buch zu veröffentlichen, da sie befürchteten, es könnte ihr Todesurteil werden. Ist diese Angst noch immer da?
Widemair: Man kennt die Situation vom Fußball her, auch da sind die Fans in der Masse absolut stark. Ich hoffe, dass es in den nächsten Wochen und Monaten wieder etwas ruhiger wird, momentan erhalte ich immer wieder bedrohliche SMS-Botschaften von Fans aus verschiedenen Ländern. Was mich verwundert ist, dass von Südtiroler Seite eine Art Totenstille herrscht. Dort zeigt man sich total solidarisch den Spatzen gegenüber, die Medien etwa berichten bewusst nur Positives. Vielleicht ist hier sogar eine Spur von Politik dahinter, denn man darf nicht vergessen, dass Norbert Rier als Mandatar der Südtiroler Volkspartei in Kastelruth auch klar Farbe bekennt. Auch die größte deutschsprachige Zeitung ist unübersehbar ein SVP-Blatt. Die Südtiroler Fans wiederum drängen das Problem, das unweigerlich besteht, zur Seite. Sie wollen der Wahrheit nicht ins Auge sehen.

NEWS.AT: Haben Sie es nachträglich schon einmal bereut, das Buch geschrieben zu haben?
Widemair: Nein, überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil. Es gab gewisse Momente, in den ich sogar die doppelte Motivation in mir spürte, ein derartiges Buch noch einmal zu schreiben. Es sind seit der Publikation derart schräge und bedauerliche Dinge passiert, wie etwa die Beleidigung des Norbert Rier meiner Mutter gegenüber (er meinte in einem Interview, Widemairs Mutter hätte ihm gesagt, sie würde sich für ihren Sohn schämen, Anm.) , dass ich wirklich denken muss, dass den Spatzen jedes Mittel recht ist, Dreck in meine Richtung zu schmeißen. Dabei habe ich meinerseits im Buch darauf verzichtet, unter die Gürtellinie zu gehen. Aber Norbert hat sich in der Hitparade der Charakterlosigkeit auf die erste Stelle gebracht. Meine Mutter ist eine 85-jährige Ehrenfrau. Keine Mutter der Welt wird in solch einem Ton über ihr Kind sprechen. Die Behauptung ist eine bodenlose, gemeine, dreckige Lüge.

Zur Person: Walter Widemair wurde am 22. Jänner 1958 als viertes von sieben Kindern einer Lehrerfamilie in Lienz geboren. Als 14-Jähriger war er Gründungsmitglied des Dolomiten-Sextetts, welches 32 Jahre lang bestand. Nach seinem Musikstudium war Widemair für kurze Zeit Musiklehrer, ab 1983 arbeitete er hauptberuflich als Arrangeur und Komponist bei der Tiroler Schallplatten-Firma Koch Records, die später von Universal übernommen wurde.

Weiterführende Links:
www.spatzenskandal.at
www.walter-widemair.at

Kommentare

strizzi49 melden

Schon interessant - da schreibt sich einer nach 30 Jahren Schweigen endlich den Frust von der Seele und was erntet er?
Nicht auf die, die Euch die ganzen Jahre auf den Kopf geschissen haben, sind die Bösen - NEIN - derjenige, der Euch endlich den Spiegel Eurer Blödheit vorhält, ist der Böse!
Ich bedaure Euch alle !!!

FAN56 melden

Keine Ahnung, aber blöd daher reden. Was würde jemand sehen, wenn er selber in den "Spiegel" schaut?

Tja mein Lieber: jeder liebt den Verrat - keiner den Verräter. Sie werden das noch lernen, denn von nun ab, wird jeder in der Branche einen großen Bogen um Sie machen. Nehmen Sie's leicht, in Kürze wird kein Hahn mehr nach Ihnen krähen - und Geschäft mach man mit Ihnen auch nicht mehr. Wie gesagt: Verräter .....

thatsislive

fortsetzung...playback heute gang und gäbe ist in der musikbranche. ich finde es zu kotzen wenn einer wie dieser hr. widemair plötzlich sich als der große saubermann zu wort melden MUß....( er ist doch immer so lieb gewesen....zu kotzen )

thatsislive

warum wohl hat dieser selbsterkorene ehrenmann erst gar nicht angefangen da überall mit zu naschen am großen kuchen??? jaja solange der rubel rollt will jeder dabei sein und mitnaschen.ist das nicht mehr der fall weil er sich anscheinend nicht mehr zufrieden gab mit dem großen stück vom kuchen, löst er eine lawine aus die aber ihn selbst sehr wohl treffen könnte. weiß doch jedes kind das...

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Wirklich erbärmlich der Mensch! Sonnt sich 30 Jahre im Erfolg (... und kassiert fleissig mit) und dann das! Charakterlos!

huginator melden

erbärmlich ist, wer so ein zeug hört, kauft und dann auch noch für musik hält.

Mein Gott ist der Typ erbärmlich.

Don Quichotte gegen den Musikschwindel
Widemairs Rundumschlag gegen den Spatzen-Schwindel, den er selbst eingefädelt hat, ist wie der Kampf von Don Quichotte gegen die Windmühlen, oder wie die Reaktion eines Kindes, das mit Bauklötzen einen Turm baut, dann genug davon hat und frustriert mit einem Wischer den Turm umwirft, dass die Bausteine nur so durch die Gegend kollern. Ein sehr lesenswertes Buch. Könnte sich zum Bestseller mausern.

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