Ein deutscher Mercedes-Fahrer hat bei der Polizei in Bludenz einige Verwunderung ausgelöst: Der Mann fuhr mit 56 km/h anstatt der erlaubten 40 Stundenkilometer am Erlebnis-Bad "Val Blu" vorbei - allerdings im Rückwärtsgang, wie die Bilder des Radargeräts belegen. Die Polizei führte daraufhin einen Test durch, ob rückwärts überhaupt solche Geschwindigkeiten erreicht werden können.
Das Ergebnis
Das Ergebnis der Testreihe: Nur mit einer Automatikschaltung lässt es sich im Rückwärtsgang schneller als 40 km/h fahren, bei entsprechender Motorisierung ist dies aber möglich. Für die Bezirkshauptmannschaft Bludenz stellt der Fall des deutschen Mercedes-Lenkers eine Premiere dar. "Das ist der erste Fahrer, der es geschafft hat, rückwärts ins Radar zu fahren", sagte Bernd Müller, Leiter der Strafabteilung der BH Bludenz. Keine Auswirkungen hat die Rückwärtsfahrt auf das Strafausmaß. Für den Deutschen werden wie für eine entsprechende vorwärts begangene Tempoüberschreitung 29 Euro fällig.
ÖAMTC testete ebenfalls
Auf dem Gelände des Fahrsicherheitszentrums in Röthis (Bezirk Feldkirch) wollte der ÖAMTC erproben, welche Geschwindigkeiten im Rückwärtsgang erreicht werden können. Das verwendete polizeiliche Laser-Messgerät wies dabei ein Tempo von 65 km/h aus, berichtete ORF Radio Vorarlberg.
Mit Handschaltung nicht mehr als 45 km/h
Da bei diesen Geräten von vornherein fünf Stundenkilometer abgezogen werden, hätte der Tachometer sogar 70 km/h angezeigt, hieß es im Rundfunk. Durchgeführt wurde der Test mit einem Mercedes-Kombi mit Automatik-Getriebe. Mit demselben Autotyp hatte sich der deutsche Autofahrer auf den Radarbildern verewigt. Mit Fahrzeugen mit Handschaltung wurden keine höheren Geschwindigkeiten als 45 km/h erzielt.
Hohe Konzentration erforderlich
Jürgen Wagner vom ÖAMTC, der den Automatik-Mercedes bei den Testfahrten lenkte, berichtete von "keinem guten Gefühl". Man müsse sich unheimlich konzentrieren, "jeder kleinste Fehler würde das Auto zum Schleudern bringen", sagte Wagner. (APA/red)